Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts

Mehr Licht?

Woran liegt es nur, dass ich einen Roman, der sicherlich das Prädikat ‚gut‘ verdient, nur mit Mühe bis zum Ende lesen konnte?

Erzählt wird die Geschichte einer Familie in der DDR und dem beginnenden Deutschland. 1952 kommen die nach Mexiko emigrierten Umnitzers zurück nach Berlin (Ost), um dort die erhoffte Karriere im neuen Deutschland zu beginnen. 2001 endet die Geschichte in Mexiko, wo der todkranke Sohn der beiden seine letzten Tage verbringt.

Die Jahre dazwischen werden diskontinuierlich erzählt, so tragen die Kapitel Jahreszahlen, immer wieder unterbrochen durch den 1. Oktober 1989, dem neunzigsten Geburtstag von Wilhelm Powileit, dem Vater von Kurt Umnitzer.

So weit, so gut. Der Autor hat Humor. Sehr wichtig. Er fängt Situation präzise ein. Wichtig. Er bietet ein genaues Bild der politischen und gesellschaftlichen Umstände. Auch sehr wichtig. Aber ich wage mal zu sagen: er kann keine Menschen. Sie gewinnen kaum Gestalt, bleiben fern, weil weitgehend merkmalslos, äußerlich.

P.S.

Ein Titel, der auf der Umschlagseite erläutert werden muss, ist nicht wirklich hilfreich.

18.03.2012