T.C. Boyle: Grün ist die Hoffnung

Nur angelesen

Zunächst ein kleiner Rückblick auf einen Roman, die zwar durchaus gelobt worden sind, den ich aber angelesen zur Seite gelegt habe. Auf Seite 51 habe ich das gefunden, was mich davon abhält, das Ende lesend zu erreichen. Da steht:

Er war aufgedreht, so munter, dass es komisch wirkte, er schien sich auch bei jeder Bewegung anstrengen zu müssen die Energieschübe zu bremsen, die an seinen Fingern zerrten und seine Gliedmaßen vibrieren ließen. Einen Moment dachte ich, er würde gleich vom Boden abheben und im Zimmer umherflattern wie ein aus dem Käfig entwichener Kakadu, aber dann gelang es ihm, das Tablett ordnungsgemäß auf dem Eßtisch abzustellen.

Genau so ließe sich auch die Schreibhaltung des Ich-Erzählers kennzeichnen: kraftstrotzend sich jeder Nebensächlichkeit annehmend, auf der Ebene der unmittelbaren sinnlichen Eindrücke schreibend, wenig reflexiv (‘Reflexives Leben’) und immer die Grenze der Überteibung überschreitend. Das hat durchaus seinen Unterhaltungswert, aber da ist der Stapel der ungelesenen Bücher, von denen ich mir vielleicht noch mehr und andere Unterhaltung verspreche.

18.03.2012