Mark Haddon: Das rote Haus

Nach den 'Superguten Tagen‘ und dem 'Wunden Punkt‘ war ich hochgespannt und zuversichtlich, was dieser Roman bieten würde.

In dem roten Haus treffen sich zwei Familien. Richard, ein Radiologe, hat nach dem Tod seiner Mutter seine Schwester und deren Familie dorthin eingeladen. Er wird von seiner Frau und seiner Stieftochter begleitet. Zwei Familien, die sich nicht sonderlich nahe sind, verbringen eine Woche miteinander. Sie treffen in allen möglichen Konstellationen aufeinander und an den Reibungsflächen werden die Alltagsmasken dünn. Die Vergangenheiten brechen über die Protagonisten ebenso herein wie die Gegenwart.

Das ist gut gemacht, aber die Klarheit und auch pointierte Schärfe des Autors ist wie weggeblasen. Das mag auch an der manchmal etwas sehr ungelenken Übersetzung liegen, die stellenweise dringend einer sprachlichen Überarbeitung bedurft hätte.

Ein Roman zum friedlichen Zeitvertreib, der mich aber – kein einziges Eselsohr – nicht gepackt hat.

28.12.2012