Don de Lillo: Falling Man

Gegenstand sind hier die unmittelbaren Folgen des 11. Septembers 2011. Erzählt wird, wie das knappe Entrinnen nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Familien und Freunde verändert. Das ist banal und wird ganz schrecklich, wenn der Autor versucht, auch einen Blick auf die Attentäter zu werfen. Da wird deutlich, dass hier nur konstruiert und nicht erst einmal die Wirklichkeit in Augenschein genommen wird. Auch das Leitmotiv, der ‚Falling Man‘, kann in seiner Künstlichkeit die Geschichte nicht retten: da tauchen immer wieder Berichte über einen Menschen auf, der sich an gut sichtbaren Orten in New York an einem Bein aufhängt und so ein Bild erzeugt, wie es die Menschen gegeben haben, die vor den Flammen aus den brennenden Türmen sprangen.
Das wirkt wie am Reißbrett entworfen und auch die Marotte des Autors, statt des Namens eines Protagonisten erst einmal lange nur ein Personalpronomen zu verwenden, trägt nicht zur Lesefreude bei.

20.09.2011